Atelier und Werkraum

Was ich nicht wahrnehme, kann ich nicht denken.
Wahrnehmen als Bildungsprozess führt zum ästhetischen Denken

Mit allen Sinnen Erfahrungen machen

Es ist wichtig, die Kinder zu beobachten, um zu erfahren, was sie für ihr forschendes Lernen brauchen und ihnen dieses Material und Wissen zur Verfügung zu stellen. Aus einem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen zu können ermöglicht Denken, welches UM-Denken ist. Lernen ist Umlernen. Ästhetische Erfahrung ist wesentliches Element einer Erfahrungsbildung, die von den eigenen Wahrnehmungen der Kinder ausgeht.


Neben der Küche liegt das Atelier mit Malwänden, Tischen, Farben, Staffelei auf Linoleumboden. Gleich dabei sind zwei niedrig gehaltene Waschbecken. Erfahrene Schätze können allein hier arbeiten, genießen jedoch auch gern das Zuarbeiten durch Fachleute, die PädagogInnen. Jüngere Kinder gehen mit PädagogInnen und PraktikantInnen für ihre Projekte in das Atelier, wo am liebsten mit Kleister, Fingerfarben, Pinseln oder Ton gekünstlert wird.

Der Werkraum befindet sich direkt neben dem Atelier, ist geräumig und gut ausgestattet. Auch mit Schränken, an die nur die Erwachsenen dürfen. Material- und Werkzeug- Erfahrungen eröffnen neue Horizonte, die auch kulturell geprägt sind, aber immer neu umgedacht werden können.






Aus einem Text zu ästhetischer Erziehung und Bildung von Gerd Schäfer:

Erfahrungen mit Materialien, Ordnen und Gestalten von Wirklichkeit mit ästhetischen Mitteln hat u.a. im Atelier ihr Zentrum. Die Wirklichkeit kann vielfältiger und genauer wahrgenommen werden, indem sie mit ästhetischen Mitteln nachvollzogen wird. Es geht um die Wahrnehmung und um ihre Gestaltung durch Um- und Neuformung.
In Gestaltungsprozessen werden Wahrnehmungsprozesse weiterverarbeitet. Sie werden mit schon vorhandenen Wahrnehmungsmustern verbunden, in unterschiedliche emotionale Erlebniszusammenhänge eingebettet. Dem Gedächtnis einverleibt, stehen sie der Vorstellung zur Verfügung. Auf der Gestaltungs- und Spielebene können diese Vorstellungen zu neuen Mustern zusammengefügt und handelnd in einem Feld verwirklicht werden, das als Feld des Denkens, Planens, Spielens von realen Handlungskonsequenzen zunächst einmal abgekoppelt ist. Wahrnehmen, vorstellen, gestalten, Phantasiereisen gehen ineinander über.

Formen der Gestaltung, zeichnen, malen, fotografieren, Umsetzen in Ton oder Draht sind wichtige Schritte in der Projektarbeit, um Ergebnisse festzuhalten, sie dem Nachdenken zugänglich zu machen. Ästhetische Umsetzungen in der Projektarbeit ermöglichen den Rückblick auf das, was bisher erarbeitet wurde. Ein Innehalten in der Gegenwart, in dem neue Gedanken entstehen können und einen Ausblick, wie es weiter gehen könnte. Sie sind Formen einer kommunikativen Auseinandersetzung mit einem Themenfeld, indem sie einen erfahrenen Zusammenhang darstellen und ermöglichen, darüber mit anderen einen Dialog zu führen. Ästhetische Gestaltungsprozesse werden also wie eine Sprache verändert.

Materialien, die die Kinder benutzen, Formensprachen, in denen sie gestalten, enthalten und verwandeln Muster, die ihnen die kulturelle Umwelt bietet. Diese erweitern ihr subjektives Repertoire an Differenzierungsmöglichkeiten.....
Schülergruppe
Gruppe Fledermäuse
Gruppe Regenwürmer
Gruppe Biber